Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur und Sprache)
Die Germanistische Mediävistik Freiburg verbindet philologische Traditionen mit modernen methodischen Ansätzen. Ihr Gegenstand ist die Ältere deutsche Literatur und Sprache vom frühen Mittelalter bis zum 16. Jahrhundert. Die Lehrveranstaltungen wollen die Faszination vermitteln, die von den Texten dieser Zeit und ihrem kulturellen Kontext ausgeht. Zu den Forschungsschwerpunkten zählen der höfische Roman, mittelalterliche Mystik und Frömmigkeitskultur, Historische Semantik, Manuskriptkultur und Buchdruck, Intermedialität (Text und Bild), die deutsch-französischen Literaturbeziehungen sowie die Kultur- und Literaturtopographie des deutschsprachigen Südwestens. Eine Vielzahl benachbarter mediävistischer Disziplinen ermöglicht im Mittelallterzentrum Freiburg eine enge interdisziplinäre Vernetzung. Unsere Abteilung unterhält zahlreiche nationale und internationale Kontakte und ist am Internationalen Doktorandenkolloquium der Universitäten Fribourg, Genf und Oxford beteiligt. Der Internationalisierung der Lehre dient zudem ein Gastprofessorenprogramm mit ausländischen Gästen. Das Fremde vergangener Kulturen ist für eine moderne Wissenschaft eine besondere Herausforderung und verlangt innovative Methoden und Deutungsansätze – Sie sind herzlich eingeladen, an dieser Aufgabe in einer lebendigen Abteilung mitzuwirken! |
Iwein-Szenen aus dem Freiburger Malterer-Teppich (14 Jh.). Augustiner-Museum (Adelhauser-Stiftung Freiburg) |
Trauer über den Tod von Nigel F. Palmer
Die Abteilung Germanistische Mediävistik hat mit großer Trauer die Nachricht vom Tod unseres Oxforder Kollegen Prof. Dr. Nigel F. Palmer aufgenommen.
Nigel Palmer war eine herausragende Forscherpersönlichkeit in der Mediävistik. Seine beeindruckende Expertise in allen Fragen der Paläographie und Kodikologie, seine umfassende Kenntnis der mittelhochdeutschen geistlichen Literatur, sein großes Engagement für die Erforschung der Kulturtopographie des deutschsprachigen Südwestens und vor allem seine ansteckende Begeisterung für alle Gegenstände und Fragestellungen unseres Fachs sind unvergessen.
Er war der Freiburger Mediävistik ein Leben lang sehr eng verbunden, nicht nur durch zahlreiche persönliche Kontakte und enge Freundschaften, sondern auch durch viele Forschungsaufenthalte und Gastvorträge. Er wird uns fehlen.