Making Mysticism. Mystische Bücher in der Bibliothek der Erfurter Kartause (2018-2021, gefördert von der DFG)
Projektleitung: Dr. Balázs J. Nemes (Deutsches Seminar, Germanistische Mediävistik), Dr. Antje Kellersohn (Universitätsbibliothek)
Ehemalige ProjektmitarbeiterInnen: Dr. Marieke Abram (Philosophiegeschichte), Dr. Susanne Bernhardt (Germanistische Mediävistik), Dr. Gilbert Fournier (Bibliotheksgeschichte), Martin Hinze (IT)
Erweiterte Projektgruppe: Oliver Rau (Universitätsbibliothek, Leitung des Dezernats IT), Saher Semaan (Universitätsbibliothek, Abt. eScience), Dr. Marcus Schröter (Fachreferent für Geschichte und Musikwissenschaft, Kommissarischer Leiter des Digitalisierungszentrums)
Ehemalige studentische/wissenschaftliche Hilfskräfte: Johanna Eckes, Maximilian Krümpelmann, Christopher Martin, Solvejg Willot
Die Kartause aus der Vogelperspektive. Reproduktion eines Prospektes von 1480 (?). Quelle und Rechte: Stadtarchiv Erfurt
Um die Bedeutung des Erfurter Bibliothekskatalogs für die Mystikforschung zu verdeutlichen, wurden die einschlägigen Signaturengruppen D, DF, E, F und I digital neu ediert. Die editorischen Bemühungen galten indes nicht nur den Werkbeschreibungen, den in D, DF, E, F und I verzeichneten Büchern, sondern auch den Einleitungen programmatischen Charakters, die den einzelnen Signaturengruppen vorangestellt sind und hier zum ersten Mal überhaupt in einer Edition zugänglich gemacht werden. Die Edition bietet Aufschluss über die Genese der projektrelevanten Signaturengruppen, indem sie die daran beteiligten Hände separiert und diese nach Möglichkeit identifiziert; sie informiert über die in den Signaturengruppen D und I verzeichneten Autoren und Werke; sie benennt jene Quellentexte, die den Einleitungen zugrunde liegen und das theologische Programm des Katalogs verdeutlichen. Dieses Programm zielt auf die Vermittlung eines Lebensideals ab, das über die Wege einer lektüregesteuerten geistlichen Vervollkommnung zur unio mystica und damit zu den Geheimnissen der theologia mystica führt. Dies macht den Katalog im deutschen Sprachraum zum Unikat und zum idealen Fallbeispiel, um den spätmittelalterlichen Wurzeln des modernen Konzeptes ‚Mystik‘ nachzuspüren.