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Germanistische Mediävistik
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Lanzelet

Mit seinem ‚Lanzelet‘ hat Ulrich von Zatzikhoven einen Protagonisten der mittelalterlichen Welt erschaffen, der sich in seinen Vorhaben, Abenteuern und Entwicklungen maßgeblich von anderen Helden seiner Zeit abhebt. So schlägt sich Lanzelet als ungebrochener Sieger durch ein Leben, das von Beginn an unter dem Zeichen der glücklichen Zufälle steht. Seine Resilienz hält an, bis er, vermählt mit seiner ebenfalls vom Glück gesegneten Gemahlin Iblis, in das ritterliche Rentenalter übergeht.

Einem Hindernis steht jedoch auch Zatzikhovens Held schutzlos gegenüber: dem kulturellen und literarischen Wandel der Zeit und der damit einhergehenden schwindenden Präsenz historischer Werke in der gegenwärtigen Gesellschaft. Zwar werden Literatur und Kultur des Mittelalters durch die Mediävistik in germanistischen und geschichtswissenschaftlichen Institutionen vertreten und im Rahmen von Studium und Schulunterricht vermittelt. Hier zeigen sich jedoch häufig Defizite, insbesondere im Hinblick auf das Verständnis kultureller mittelalterlicher Kontexte, die teils der großen zeitlichen  Distanz, teils auch der zunächst umständlich und unübersichtlich erscheinenden Erzählweise mittelalterlicher Texte geschuldet sind. Dabei sind Stoffe wie der Artusroman letztlich die Coming-Age-Erzählungen des Mittelalters, sprich Abbildung der Entwicklung, die ein junger Protagonist auf der Suche nach seinem Platz in der Gesellschaft nimmt.

Auf dieser Grundlage entstand im Seminar „Ulrich von Zatzikhoven, Lanzelet“ im Wintersemester 2020 / 20021 die Idee einer medialen Aufarbeitung und Aktualisierung des Lanzelet-Romans. Ziel des Projektes ist es, der erzählten mittelalterlichen Welt Zatzikhovens eine Plattform in der heutigen Zeit zu geben – und das auf multimediale Weise.

Den Inhalt des bewegten Lebens von Protagonist Lanzelet gibt ein Video im draw-my-life-Stil wieder. Was die Forschung zu den Aspekten des Mythos, der Gender Studies, der Psychoanalyse und des didaktischen Potentials zu sagen hat, diskutieren die Moderator*innen des Podcasts „Zwanzig Minuten Lanzelet“.  Außerdem steht zum Download eine didaktisch aufbereitete Unterrichtseinheit zur Verfügung.

Durch die Umsetzung des Stoffes in der digitalen Sphäre sollen bei Rezipient*innen Interesse und Begeisterung für ein Zeitalter geweckt werden, das in der heutigen Auffassung zwischen düsterer Endzeit und spannenden Mythen oszilliert.

In diesem Sinne wünschen wir allen Besucher*innen dieser Website viel Vergnügen in der Welt des Lanzelet!

 

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